Mensch-Umwelt-Netzwerke


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Topinformationen

Laufende Aktivitäten der Profillinie

2020

Profillinie Projekt Ressourcenschutz durch Logistik, ab Feb. 2020

Das vom BMBF geförderte Projekt, Ressourcenschutz durch Logistik – Logist.Plus, wird von Prof. Dr. Martin Franz (Geographie) geleitet und befasst sich mit der Frage, wie eine tragfähige Entwicklung der Logistikbranche gewährleistet werden kann und dabei die verschiedenen Interessen Berücksichtigung finden. Weitere Beteiligte sind Prof. Claudia Pahl-Wostl/Dr. Johannes Halbe (IUSF, Geographie), Prof. Dr. Gabriele Broll (Geographie/Bodenkunde), Prof. Dr. Wolfgang Bode/Prof. Dr. Kai Griese/Prof. Dr. Sandra Rosenberger /Prof. Dr. Marcus Seifert (HS), WILA Bonn, Stadt und Landkreis Osnabrück, und Landkreis Steinfurt   Mehr Infos...

 

Profillinie Kolloquium Winter Semester 2019-20

 

Veranstaltungen der Profillinie Kolloquiumsreihe 2019-20:  Übersicht der Vorträge

Präsentationen und Aufzeichnungen sind auf StudIP verfügbar.


2019

Anpassen an die Klimaveränderungen: Institut für Geographie untersucht Logistikbranche mit Kooperationspartnern

Der Klimawandel stellt auch die Logistikbranche vor Herausforderungen. So können beispielsweise Autobahnen, die durch Starkregen unbefahrbar werden, für die Unternehmen zu einem finanziellen Risiko werden, weil Terminpläne nicht mehr eingehalten werden können. Diese und weitere Folgen untersucht nun ein Projekt, bei dem das Institut für Geographie mit der Hochschule Osnabrück und dem Landkreis zusammenarbeitet.  

Das von Prof. Dr. Martin Franz geleitete Projekt ist integriert in die Profilline Mensch-Umwelt-Netzwerke, eine von sechs Linien, mit denen die Universität ihr wissenschaftliches Profil weiter schärfen möchte. Start von KlimaLogis war zu Beginn des Jahres. Nun wurden auf einer Kick-Off-Veranstaltung das Forschungsthema näher umrissen und die weiteren Planungen skizziert. Dabei hoben mehrere Redner die hohe wirtschaftliche Bedeutung der Logistikbranche für die Region hervor. Umso wichtiger sei es deshalb, sich hier bereits frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen, erklärt Projektmitarbeiter Felix Bücken. „Meistens stehen Maßnahmen zum Klimaschutz im Fokus der Untersuchung, weniger indes die Frage, wie wir mit den Folgen des Klimawandels umgehen können. Deshalb wollen wir untersuchen, inwieweit Anpassungen der Logistikbetriebe an die Klimaveränderungen nötig werden und wie diese genau aussehen könnten.“

Auf dem ersten Treffen vereinbarten die Projektpartner einen genauen Zeitplan für das weitere Vorgehen. So sollen zunächst Workshops mit den jeweiligen Beteiligten durchgeführt werden. “Dabei ist es unser Ziel, sowohl die Perspektive der Privatwirtschaft als auch die Positionen der kommunalen Akteure in den Prozess mit einzubeziehen“, so Maria Khammo von der Hochschule Osnabrück. Aus diesen Treffen heraus sollen dann gemeinsam einzelne Anpassungsmaßnahmen entwickelt werden. Eine herausragende Rolle spielen dabei Best Practice-Lösungen. Untergeordnet werden sie der grundsätzlichen Frage, wie sich durch ein integriertes Landmanagement die Resilienz in der Logistik regional und auch auf unternehmerischer Ebene erhöhen lässt. 

Timo Kluttig vom Landkreis Osnabrück sieht das Projekt auch in einem größeren Zusammenhang: „KlimaLogis fügt sich nahtlos in das Konzept zur Anpassung an die Klimafolgen ein, das wir derzeit im Referat für Strategische Planung erarbeiten. Dabei werden neben der Logistikbranche auch viele andere Handlungsfelder im Hinblick auf ihre Verwundbarkeit durch Klimafolgen untersucht“. Und Felix Bücken betont den einzigartigen Ansatz des Projekts: „Bislang gab es noch keine so umfangreich angelegte Untersuchung, die  sich auf die Klimaanpassung einer speziellen, besonders klimasensiblen Branche, wie der Logistik konzentriert." 

Finanziert wird KlimaLogis über drei Jahre vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.

 

Profillinie Nachwuchsforscher


Alina Weber, Biologiedidaktik

„Kompetenzen von angehenden Biologielehrkräften im Kontext einer nachhaltigen Ernährung“

Zum Erreichen der Sustainable Development Goals (SDGs) spielen Bildung und damit besonders auch die Ausbildung von Lehrkräften eine wichtige Rolle. Damit angehende Biologielehrkräfte das Thema „Nachhaltige Ernährung“ als kontextspezifisches und alltagsnahes BNE-Thema erfolgreich unterrichten können, sollten sie über entsprechende Kompetenzen verfügen (vgl. Büssing, Schleper, & Menzel, 2018; Rieckmann, 2018; United Nations, 2017). Der Fokus des Dissertationsprojekts liegt auf der Untersuchung dieser Kompetenzen (Einstellungen, Wissen, Werte und Verhaltensweisen) von (angehenden) Biologielehrkräften im Kontext einer nachhaltigen Ernährung. Zudem soll untersucht werden, inwiefern diese Faktoren die Motivation, das Thema in den schulischen Biologieunterricht zu integrieren und somit an Lernende zu vermitteln, beeinflussen können. Darüber hinaus wird in einem weiteren Forschungsvorhaben der Frage nachgegangen, inwiefern Biologielehrkräfte aus Sicht von Lernenden Naturschützer*innen bzw. Vegetarier*innen/Veganer*innen sein sollten, wenn sie BNE-Themen wie „Nachhaltige Ernährung“ unterrichten. Im Rahmen des Vortrags werden ein Überblick über bereits durchgeführte Studien und weitere Vorhaben sowie erste Ergebnisse präsentiert.


Martin Kanning, Arbeitsgruppe Fernerkundung und Digitale Bildverarbeitung, Mathematik
„Drohnengestütztes Monitoring von Pflanzengesellschaften und Risiko
arten auf Renaturierungsflächen - Vorarbeiten im Zusammenhang mit der Erstellung eines Drittmittelantrags“

Die Renaturierung von Ökosystemen bildet einen wichtigen Bestandteil der Naturschutz- und Planungspraxis in Mitteleuropa. Dessen Umsetzung durch regelmäßige Beobachtung der Flächen und Bewertung der Maßnahmen stellt jedoch häufig ein erhebliches logistisches Problem dar. In enger Zusammenarbeit mit Kollegen aus der Biologie werden Vorarbeiten für ein gemeinsames Projektvorhaben durchgeführt, deren Ergebnisse in einen Drittmittelantrag für ein drohnengestütztes Assistenzsystem einfließen, welches das Monitoring von Renaturierungsflächen unterstützen und vereinfachen soll.


Larissa Koch, Institut für Umweltsystemforschung
„Narrative und Netzwerke im TERRA.vita Natur- und Geopark“

Landschaften und ihre Ressourcen bilden eine diverse, multifunktionale Lebensgrundlage für Mensch, Flora und Fauna. Um diese Lebensgrundlage zu schützen und die Ressourcen einer Landschaft nachhaltig zu nutzen, müssen Akteure sich durch Austausch und Interaktion untereinander koordinieren und kooperieren. Hierbei bilden sich bestimmte Netzwerkkonfigurationen heraus, deren Grundlage vermeintlich ein gemeinsamer Narrativ ist. In der Fallstudie im TERRA.vita Natur- und Geopark wird untersucht welche Netzwerkstrukturen zwischen den beteiligten Akteuren in einer Gebietskooperation rund um das Thema FFH sich bisher entwickelt haben und welche Geschichten die Beteiligten über den Erhalt von FFH-Arten und –Lebensraumtypen erzählen. Das Ziel der Forschung ist festzustellen, inwiefern Geschichten das soziale Umfeld beeinflussen, in dem sie eingebettet sind.


Philip
Hillebrand, Institut für Romanistik

Natur und Wissen in der lateinamerikanischen Aufklärung

Die Produktion, Zirkulation und Transformation von Wissen über ‚Natur‘ spielt eine zentrale Rolle für die (identitäts)politischen Prozesse in den amerikanischen Vizekönigreichen der späten Kolonialzeit. Anhand eines heterogenen Textkorpus mit regionalem Schwerpunkt auf der Provinz Quito untersucht das Vorhaben Transferprozesse von Naturwissen und -konzepten in ihrer epistemologischen und ästhetischen Dimension und fragt dabei nach den Spezifika einer ‚amerikanischen Aufklärung‘. Thematische und methodische Schnittpunkte bestehen in den Bereichen Transformatives Lernen, Kulturelle Semantik des Naturbegriffs und Narrativforschung sowie Digital Humanities und werden zusammen mit VertreterInnen aus der Biologiedidaktik, dem Institut für Umweltsystemforschung sowie dem Institut für Kognitionswissenschaften ausgelotet oder bereits bearbeitet.

Erste Treffen der Profillinie Mensch-Umwelt-Netzwerke  2019

Ein Rückblick auf unserer Aktivitäten im 2018 und der Ausblick auf das kommende Jahr waren die Themen für 25 Mitglieder der Profillinie am Dienstag Abend, 08. Januar, im Anschluss an eine Vorlesung von Professor Dr. Simon Richter (Gibt es das Umweltunbewusste?).
Die Mitglieder wurden von Prof. Dr. Claudia Pahl-Wostl (IUSF), einer der drei Sprecher der Profillinie, begrüßt. Sie berichtete über die Aktivitäten von 2018. Es folgte eine lebhafte Diskussion über zukünftige Aktivitäten.

2018-2019

Profillinie Mensch-Umwelt -Netzwerke will Innovationen für die studentische Feldforschung erarbeiten und vermitteln

Studentische Feldforschung und Exkursionen sind ein wichtiger Teil des Studiums in einer Reihe von Studiengängen der Universität Osnabrück, z.B. in der Geographie und Biologie. In dem neuen, von der Europäischen Union geförderten Projekt Innovating Field Trips (IFIT), versuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler neue Ansätze zu entwickeln, um diese Lehrform weiterzuentwickeln. Gleichzeitig sollen Weiterbildungen für Lehrende entwickelt und durchgeführt werden, die auf die Begleitung von studentischer Feldarbeit besser vorbereitet werden sollen. Beteiligt an dem Projekt, dass im Rahmen des EU-Programms Erasmus+ Strategic Partnership mit insgesamt 321.000 Euro gefördert wird, sind die Profillinie Mensch-Umwelt-Netzwerke der Universität Osnabrück zusammen mit Kolleginnen und Kollegen vom University College Cork (Irland), der Universidade de Lisboa (Portugal) und dem britischen Unternehmen Ceres International Aljezur Limited.

Geleitet wird das Projekt von Professor Martin Franz vom Institut für Geographie der Universität Osnabrück. „Angesicht von vielen technischen Innovationen und neuen didaktischen Konzepten wird es Zeit auch Exkursionen und Feldforschungen als zentrale Teile des Studiums neu zu denken“ erklärt der Wirtschaftsgeograph die Idee. Das Besondere an dem Projekt ist der interdisziplinäre Ansatz. „Wir wollen ausloten, welche Möglichkeiten es in diesem Bereich zur interdisziplinären Zusammenarbeit gibt. Die Profillinie Mensch-Umwelt-Netzwerke der Universität, in der sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen austauchen, ist dafür eine gute Plattform und durch die Zusammenarbeit mit den Universitäten in Irland und Portugal bekommt das Ganze noch eine internationale Dimension.“ So fuhr Anfang November 2018 ein interdisziplinäres Osnabrücker Team aus Dr. Carsten Felgentreff (Sozialgeographie), Prof. Dr. Florian Fiebelkorn (Biologiedidaktik), Sven Deeken (Geographie), Prof. Dr. Martin Franz (Wirtschaftsgeographie) und Prof. Dr. Joachim Härtling (Physische Geographie) nach Portugal zu einem ersten Projekttreffen. Innerhalb der nächsten drei Jahre bekommen nun dreißig Mitglieder der Profillinie die Möglichkeit, an Schulungen zur Betreuung von Feldarbeit in Portugal teilzunehmen. Gleichzeitig wird 48 Studierenden aus Osnabrück die Möglichkeit gegeben, an Probeexkursionen und Probefeldarbeiten teilzunehmen, die im Rahmen des Projektes finanziert werden.